HDH 215

This piece is about a personal memory from my hometown, the small city of Heidenheim in the rural south of Germany.
My favourite intersection is located on Schnaitheimer Straße, at the top where the old customs office is situated. One day the original set of traffic lights was replaced with a roundabout, upon which, to my recollection, quite a few accidents occurred.
Subsequently, Voith, a local company determined to celebrate the aesthetics of technological progress, placed an enormous turbine shovel in its centre.
Whether this changed anything, I never found out. Suddenly, the object, along with the roundabout, was again removed and replaced with a jungle of road signs and traffic lights.
The direction in which the one-way street signs point will continue to surprise and delight drivers.


Photographs 12” by 18” and animation film, 1 min, 16:9

Exhibited: Kunstverein Heidenheim e.V., Heidenheim February 2008

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Heidenheim – hier bin ich aufgewachsen und hierhin kehre ich regelmäßig zurück, doch was verbinde ich heute noch mit der Stadt, aus der ich komme?
Die wundervolle Landschaft der Ostalb sowie das Stadtbild, geprägt von eindrucksvollen alten Gebäuden, die die besten Eigenschaften des Industriezeitalters verkörperten und das historische Schloß, schwebend über den Dächern. Diese Erinnerungen werden heute bedrängt von den elenden Dutzendbauten, die die Fachwerkarchitektur vertilgt haben, von der Parkraumbewirtschaftung, den Parkzonen, Parkplätzen, Parkhäusern und Parkleitsystemen und den eintönigen Einkaufspassagen und Kongreßzentren, die es überall gibt und auch immer gleich aussehen. Doch etwas ist in der Innenstadt ganz besonders und unverwechselbar geblieben: die sich immer wieder verblüffend ändernde Verkehrsführung.
Wenn ich so in die Stadt führe wie vor zwanzig Jahren, als ich hier meinen Führerschein machte, dann hätte ich innerhalb von zwanzig Sekunden keinen mehr. Links ist das neue rechts, Geradeaus heißt jetzt Kehre und alle paar Monate wieder anders.
Meine persönliche Lieblingskreuzung befindet sich an der Schnaitheimer Straße, in Höhe des alten Zollamtes. Die ursprüngliche Ampelanlage wurde eines Tages durch einen Kreisverkehr ersetzt, wodurch sich meiner Erinnerung nach hier einige Unfälle ereigneten. Ob die später dort abgestellte Turbinenschaufel der Firma Voith, die eine Ästhetik des technischen Fortschritts beschwor, daran etwas änderte, konnte ich nie erfahren. Plötzlich wurde das Objekt mitsamt dem Kreisverkehr wieder entfernt und durch einen undurchforstbaren Schilder- und Ampelwald ersetzt. In welche Richtung die Einbahnstraßen gerade auch weisen (die zum Zeitpunkt der Niederschrift momentan keine sind) bietet immer wieder eine Überraschung.

Fotografien 30x45 cm und Animation 1 min, 16:9